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Daten - Zahlen - Fakten

Die Schweineproduktion in Sachsen:

Tierbestand in Sachsen

Derzeit werden in Sachsen 680.000 Schweine gehalten. Darunter befinden sich 69.900 Sauen, 257.700 Ferkel sowie 352.400 Mastschweine (November 2017).

 

Schweinehaltende Betriebe

In Sachsen gibt es aktuell 862 Betriebe die Schweine halten. Bei 15% dieser Betrieb spielt die Schweineproduktion eine überdurchschnittliche Rolle im Betriebszweigergebnis. Alle anderen halten weniger als 200 Tiere im Jahr, hauptsächlich zur Selbstversorgung bzw. für einen kleinen Direktvermarktungszweig.

 

Viehbesatzdichte in Sachsen

Die Besatzdichte in Deutschland wird über die Einheit GV/ha dargestellt, wobei 1 GV (Großvieheinheit) ca. 500 KG Lebendmasse entspricht. Grob gesagt gilt 1 Milchkuh = 1 GV beziehungsweise 1 Schwein = 0,12 GV. Die Besatzdichte in Sachsen beträgt derzeit 0,51 GV pro ha über alle Tierarten und ca. 0,08 GV/ha für die Tierart Schwein. Damit liegt Sachsen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 0,78 GV/ha über alle Tierarten und noch deutlicher unter der genehmigungstechnischen Obergrenze für Tierbestände von 2 GV/ha.

 

Verwertung der Gülle

Aufgrund der geringen Viehbesatzdichte in Sachsen ist Gülle ein begehrter Rohstoff, der als Mehrnährstoffdünger teuren importierten Mineraldünger ersetzen kann. Gülle enthält dabei nicht nur die wichtigen Pflanzennährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium sondern auch wichtige Spurennährstoffe wie Kobalt, Mangan und Zink. Darüber hinaus enthält sie diese Nährstoffe überwiegend in einer leicht pflanzenverfügbaren Form. Im Sinne einer nachhaltigen und regionalen Landwirtschaft können alle diese Nährstoffe ohne Beeinträchtigung der Umwelt in Sachsen verwertet werden und helfen dabei ca. 35.000 t mineralischen Dünger pro Jahr einzusparen.

 

Selbstversorgungsgrad

Sachsen hat einen niedrigen Selbstversorgungsgrad mit Schweinefleisch von etwa 43%. Das bedeutet, dass über die Hälfte des in Sachsen konsumierten Schweinefleisches aus anderen Bundes- , EU-Ländern oder nicht EU-Ländern importiert werden muss.

 

Bedeutung des Tierwohls

Wissenschaftliche Erkenntnisse führten in den letzten 50 Jahren zu kontinuierlich Verbesserungen in den Bereichen Tier-, Verbraucher-, und Umweltschutz. Vor allem im Bereich Schweineproduktion hat sich in den letzten Jahren viel getan. So konnte das Platzangebot über alle Produktionsebenen vergrößert werden. In der Ferkelproduktion hat die Einführung der Gruppenhaltung zu deutlichen Verbesserungen der Haltungsqualität geführt. Aktive Klimatisierung über Sprühanlagen im Sommer sorgen für deutlich besseres Stallklima und reduzieren die Emissionen. Darüber hinaus wird den Schweinen deutlich mehr Beschäftigungsmaterial angeboten. Dies sorgt in Kombination mit einer intelligenten Buchtenstrukturierung für gesunde und zufriedene Schweine.

Trotz all dieser Verbesserungen gibt es noch Bereiche die weiter zu bearbeiten sind. Es zeichnet sich jedoch auch ab, dass diese Veränderungen, wie etwa der Verzicht auf das Kupieren der Schwänze oder ein weiter steigendes Platzangebot zukünftig nicht mehr ohne finanzielle Unterstützung seitens der Gesellschaft umsetzbar sind. Daher ist es auch unser Anliegen, als Verein Gesellschaft und Politik auf solche Probleme aufmerksam zu machen und die Wertschätzung und damit die Zahlbereitschaft für diese hochwertigen tierischen Produkte zu erhöhen. Ohne diesen Beitrag wird es zukünftig schwierig sein, heimische tierische Produkte zu erzeugen.